12. Oktober 2022

Gesund und günstig einkaufen, geht das?

Wir alle haben es im Moment mit rasant steigenden Lebensmittelpreisen zu tun. Können wir uns da eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung überhaupt noch leisten?

Das Wichtigste zuerst: Billig muss nicht schlecht sein. Hier unsere Tipps im Überblick, wie du gesund und günstig einkaufen kannst:

  1. Plane deine Einkäufe
  2. Koche selbst und meide Fast Food und Fertiggerichte
  3. Kaufe möglichst saisonales Obst und Gemüse
  4. Ernähre dich überwiegend mit pflanzlichen Lebensmitteln
  5. Wäge ab: Bio oder konventionell
  6. Überlege die Wahl deiner Getränke

Die meisten Menschen wollen sich bewusst ernähren und bei der Auswahl auf gesunde Lebensmittel achten. Lässt sich das heute überhaupt noch umsetzten?

  1. Plane deine Einkäufe
  • Einkaufsliste schreiben

Sinnvolles Einkaufen beginnt mit der Planung. Nimm dir Zeit, um aufzuschreiben was für die anstehende Zeit benötigt wird. Am besten hast du deine Liste immer griffbereit, sodass du sie in dem Moment ergänzen kannst, in dem dir etwas einfällt. Vermeide Spontankäufe!

  • Gehe nicht hungrig einkaufen

Das ist ein alter Ratschlag, der immer noch gültig ist. Impulskäufe werden oft durch Hungergefühl, gerade nach dem Sport oder vor dem Abendessen, verstärkt. Wenn du satt bist, triffst du bessere Entscheidungen.

  • Schau mal nach unten

Günstige Lebensmittel findest du meist in den unteren Regalreihen. Große, bekannte Marken bezahlen dafür, dass ihre Produkte in Augenhöhe in den mittleren Fächern stehen.

  • No-Names sind meistens nicht schlechter

Hinter vielen No-Name Produkten stecken Markenprodukte. Du kannst den Herstellungsort vergleichen oder schau im Internet – du wirst erstaunt sein!

  • Kaufe Großpackungen und achte auf Sonderangebote

Wenn du Platz zur Vorratshaltung hast, dann bevorzuge Großpackungen, sie sind häufig günstiger. Achte auf Sonderangebote und richte deinen Speiseplan danach aus. Aber für beides gilt: nicht wahllos zugreifen, sondern die Preise vergleichen!

  1. Koche selbst und meide Fast Food und Fertiggerichte

Selbst gekochte Mahlzeiten sind nicht nur günstiger, sie sind auch aus gesundheitlicher Sicht meist die bessere Wahl. Fertiggerichte enthalten oft Zusatzstoffe, die du eigentlich nicht auf deinem Teller haben willst (Fett, Zucker). Aus frischem saisonalen Gemüse und Hülsenfrüchten kombiniert mit Nudeln oder Kartoffeln lassen sich leckere Eintöpfe und Pfannengerichte zubereiten, die schmecken und das Portemonnaie schonen. Es lohnt sich, gleich größere Mengen zu kochen und Übriggebliebenes am nächsten Tag als Mahlzeit auf die Arbeit mitzunehmen oder einzufrieren.

  1. Kaufe möglichst saisonales Obst und Gemüse

Erdbeeren zur Weihnachtszeit, Spargel im November – muss das sein? Avocado, Okraschoten, Açai- und Gojibeeren gelten zu Recht als Superfood. Nur leider wachsen sie bei uns nicht. Klar, dass man für diese Exoten tiefer in den Geldbeutel greifen muss.

Natürlich brauchst du nicht auf alle Produkte aus fremden Ländern verzichten. Überlege dir aber, ob du nicht lieber zu Bio-Ware greifst, die nur unwesentlich oder gleich teuer ist. Denn auch in fernen Ländern werden beim konventionellen Anbau Pestizide versprüht. Genieße exotische Früchte besonders bewusst und in Maßen. Sie haben lange Transportwege hinter sich und das belastet das Klima und den Geldbeutel. Heimische saisonale Lebensmittel sind meistens günstiger und schmecken zudem besser, weil sie reif geerntet werden können. Saisonales Obst und Gemüse aus heimischem Anbau ist um ein Vielfaches nachhaltiger als importierte Ware.

Auch in puncto Energieverbrauch schneiden saisonales Obst und Gemüse sehr gut ab. Lagerung, Vertrieb und Anbau verbrauchen vergleichsweise wenig Strom. Denn es sind weder beheizte Gewächshäuser noch andere energiefressende Techniken nötig. Heimisches Obst und Gemüse ist nicht nur besonders lecker, sondern schont auch die Umwelt. Besuche doch einen Wochenmarkt in deiner Nähe! Du kannst dich dort mit Verkäufern austauschen, Fragen stellen und außerdem auf unnötige Verpackungen verzichten.

  1. Ernähre dich überwiegend mit pflanzliche Lebensmitteln

Der überwiegende Teil deiner täglichen Ernährung sollte pflanzlichen Ursprungs sein. Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, dazu reichlich Getreideprodukte, wie Brot, Nudeln und Reis, möglichst in der Vollkornvariante – so lauten die Empfehlungen von Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Fleisch und Fisch spielen eine eher untergeordnete Rolle und sollten in Maßen verzehrt werden. Das fördert nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden, sondern schont auch das Klima und den Geldbeutel. Mit saisonalem Obst und Gemüse tust du nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch dir selbst. Nachhaltig ist es, den eigenen Bedarf größtenteils mit saisonalem Angebot abzudecken.

  1. Wäge ab: Bio oder konventionell

Lebensmittel in Bio-Qualität stehen hoch im Kurs. Heute hat fast jeder Supermarkt seine Bio-Abteilung, daneben gibt es Geschäfte, die ausschließlich Ökonahrung anbieten. Die Vorteile von Bio-Anbau: Biobauern düngen natürlich, benutzen keine Pestizide und bauen immer wieder unterschiedliche Pflanzen an. Weil dem Boden nicht einseitig Nährstoffe entzogen werden, erholt er sich und bleibt auf natürliche Weise fruchtbar. Diese Anbauweise wirkt sich auf die Qualität von Obst und Gemüse aus. Das schlägt sich in der Regel, (aber nicht immer!) im Preis nieder.

Biobauer ermöglichen ihren Tieren Auslauf in der freien Natur und Jungtiere dürfen in der Nähe ihrer Mutter bleiben. Die Bauern mästen ihre Tiere nicht, sondern füttern sie hauptsächlich mit biologisch angebautem Futter. Sie verzichten auf chemische oder synthetische Futterzusätze und Hormonspritzen. Auf Bio-Höfen dürfen nur so viele Tiere leben, wie das Land ernähren kann und wie der Boden an Gülle verkraftet.

Da heute fast in jedem Supermarkt Bio-Produkte angeboten werden und es mehr Bio-Bauern gibt als früher, kosten frisches Bio-Obst und Gemüse oft nicht mehr als konventionell angebautes. Ein Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall! Häufig ist das, was gerade Saison hat, auch im Bio-Markt preiswert erhältlich.

  1. Überlege die Wahl deiner Getränke

Ein guter, preiswerter und umweltfreundlicher Durstlöscher ist Leitungswasser, auch gemischt mit verdünnten Obstsäften. Je nach Jahreszeit ist kalter oder heißer Tee aus Kräutern oder Früchten eine gute Alternative. Nimm immer ein wiederverwendbares Trinkgefäß mit und meide den „coffee-to-go“. Schnell summieren sich die Ausgaben dafür im Monat zu einem stattlichen Betrag, ganz abgesehen von der Umweltbelastung (Kaffee!).

 

Essen ist auch Genuss

Essen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme, es bedeutet auch Genuss. Wer es nur als Maßnahme sieht, um dem Körper Nährstoffe zuzuführen, verpasst etwas Entscheidendes. Denn mit Freude essen macht gute Laune – und das jeden Tag.

Je vielfältiger und ausgewogener die Auswahl an Lebensmitteln ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Körper mit allen Nährstoffen ausreichend versorgt wird. Um genießen zu können, sind Zeit, Ruhe und Entspannung genauso wichtig wie guter Geschmack. Gönne dir jeden Tag die Zeit. Genieße nicht auf die Schnelle und mache dir klar, dass Genuss erlaubt ist – ohne schlechtes Gewissen!

 

Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de
Bundeszentrale für Ernährung: //www.ble.de/DE/BZfE/bzfe
www.stern.de/genuss/essen/billige-lebensmittel
hwww.stern.de/gesundheit/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/biolebensmittel-besser-essen